Bernstein-Funde an der finnischen Ostsee-Küste
Ja, es gibt Bernsteinfunde an der finnischen Küste, insbesondere an der südlichen und westlichen Küste Finnlands entlang des Bottnischen Meerbusens und der Ostsee. Allerdings sind die Funde dort seltener als an den Küsten Estlands, Lettlands, Litauens oder Polens.
Der Bernstein, der in Finnland gefunden wird, stammt meist aus der gleichen Lagerstätte wie der baltische Bernstein (Succinit), der während der Eiszeiten durch Gletscher und Meeresströmungen nach Finnland transportiert wurde. Besonders nach Stürmen kann man kleine Bernsteinstücke an Stränden finden, beispielsweise in der Region um Hanko, an den Åland-Inseln oder entlang der Küste von Satakunta.
Fundstellen an den Küsten der Åland-Inseln (Finnland)
Bernstein kann an den Stränden der Åland-Inseln gefunden werden, insbesondere nach stürmischem Wetter, das das fossile Harz an die Küsten spült. Da Bernstein eine geringere Dichte als Meerwasser hat, wird er oft zusammen mit leichtem Treibgut wie Algen und Holz angeschwemmt. Daher ist es empfehlenswert, nach Stürmen die Spülsäume der Strände abzusuchen, wo sich solches Material ansammelt.
Aus geologischer Sicht gibt es einige Faktoren, die bestimmte Küstenabschnitte der Åland-Inseln zu potenziellen Fundorten für Bernstein machen:
1. Küsten mit viel Treibgut und Spülsäumen
- Bernstein ist leichter als die meisten Gesteine und wird oft zusammen mit Algen, Treibholz und Muschelschalen angespült.
- Besonders nach Stürmen lohnt es sich, die Spülsäume der Strände zu untersuchen.
2. Flache Strände mit Sand- oder Kiesboden
- Bernstein bleibt oft in feinen Sand- oder Kiesstränden liegen, da diese das Material gut zurückhalten.
- Strände mit geringer Wellenenergie können ideale Sammelstellen sein.
3. Strände an der Ost- und Südseite der Hauptinsel (Fasta Åland)
- An diesen Küstenabschnitten könnten Meeresströmungen Bernstein anschwemmen.
- Besonders nach Herbst- und Winterstürmen ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten.
4. Inseln mit Erosionsküsten und Geröllfeldern
- Bernstein kann in eiszeitlichen Ablagerungen eingeschlossen sein und durch Erosion freigelegt werden.
- Felsige Küsten mit alten Sedimenten könnten ebenfalls Fundorte sein.
5. Küstenabschnitte mit starker Strömung oder Meeresbewegung
- Buchten, in denen Strömungen Material ablagern, könnten kleine Mengen Bernstein enthalten.
- Beispiele: Der Bereich um den Lumparn-Fjord oder Strände auf Föglö und Kökar.
Tipp: Wer Bernstein auf den Åland-Inseln sucht, sollte besonders nach Stürmen in Tang- und Treibholzhaufen suchen und eine UV-Lampe nutzen, da Bernstein unter UV-Licht leuchtet.
Ist der Bernstein der an deutschen Küsten gefunden wird auch baltischer Bernstein?
Der Bernstein, der an deutschen Küsten gefunden wird, ist baltischer Bernstein (Succinit).
Warum ist es baltischer Bernstein?
- Der Großteil des Bernsteins an der deutschen Nord- und Ostseeküste stammt aus den großen Lagerstätten des Baltikums (insbesondere aus der Sambischen Halbinsel in Russland).
- Durch Meeresströmungen wird dieser Bernstein über Jahrtausende entlang der Küsten verteilt und angespült.
- Die deutschen Küsten sind Teil dieses Verbreitungsgebietes, weshalb der Bernstein hier ebenfalls baltischer Bernstein ist.
Gibt es Unterschiede?
- Der an deutschen Stränden gefundene Bernstein kann unterschiedlich gealtert und abgetragen sein, je nachdem, wie lange er im Wasser war.
- Die Farbe, Klarheit und Struktur kann durch Erosion, Sandabrieb oder chemische Prozesse leicht verändert sein.
- Manchmal gibt es lokale kleine Bernsteinvorkommen, die nicht aus den baltischen Lagerstätten stammen, aber diese sind sehr selten.
Typische Fundorte an deutschen Küsten:
- Ostsee: Besonders nach Stürmen kann man an den Küsten von Usedom, Rügen, Hiddensee und Fischland-Darß-Zingst Bernstein finden.
- Nordsee: Seltener, aber möglich, besonders auf Sylt, Amrum und den Ostfriesischen Inseln.
Zusammenfassend: Ja, der Bernstein von deutschen Küsten ist fast ausschließlich baltischer Bernstein, der durch Meeresströmungen hierher transportiert wurde.